Vor genau einem Jahr ist meine Oma gestorben. Oma Betty. In den ersten Stunden und Tagen nach ihrem Tod flossen die Worte nur so aus mir heraus. Ideen, Gedanken, Erinnerungen. Ich schrieb und weinte, manchmal gleichzeitig, manchmal im Wechsel. Dann, von jetzt auf gleich, hörte ich auf, über meine Oma zu schreiben, von vereinzelten Tagebucheinträgen abgesehen. Bis heute, ein Jahr später. Vielleicht lag es schlicht daran, dass – zum ersten Mal in meinem Leben – Schreiben mir nicht geholfen hat, mir nicht helfen konnte. Weil ich mich stumpf und wortlos fühlte. Weil ich traurig war und meine üblichen Bewältigungsstrategien versagten. Es dauerte bis zu diesem Sommer, bis ich mich wieder annähernd wie die fühlte, die ich war. Bis sich nicht mehr alles trüb und schwer und bedrückend anfühlte.
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass die Trauer über den Verlust aller lieben Menschen nie vergeht! Sie ist nicht mehr ständiger Begleiter - aber sie kommt immer wieder, wenn besondere Tage, Situationen oder sogar Gerüche dich an den Menschen erinnern. Man muss lernen damit zu leben! Mit der Zeit drängen sich dann die positiven, schönen, lustigen Erinnerungen dazwischen und man freut sich darüber, Zeit mit den lieben Menschen verbracht zu haben!
Vielen Dank für diesen schönen Text, jetzt habe ich das Gefühl, deine Oma ein kleines bisschen zu kennen. Und frage mich, wie es gewesen wäre, wenn meine Großeltern länger gelebt hätten. Sie sind gestorben, als ich noch in der Schule und Anfang 20 war, und ich glaube, unsere Beziehung hätte sich unter anderen Umständen noch stark verändert (so oft fallen mir Fragen ein, die ich heute gern stellen würde!).
Hallo Julia,
welch wunderschöner Text!
Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass die Trauer über den Verlust aller lieben Menschen nie vergeht! Sie ist nicht mehr ständiger Begleiter - aber sie kommt immer wieder, wenn besondere Tage, Situationen oder sogar Gerüche dich an den Menschen erinnern. Man muss lernen damit zu leben! Mit der Zeit drängen sich dann die positiven, schönen, lustigen Erinnerungen dazwischen und man freut sich darüber, Zeit mit den lieben Menschen verbracht zu haben!
Jutta ❤️
Vielen Dank für diesen schönen Text, jetzt habe ich das Gefühl, deine Oma ein kleines bisschen zu kennen. Und frage mich, wie es gewesen wäre, wenn meine Großeltern länger gelebt hätten. Sie sind gestorben, als ich noch in der Schule und Anfang 20 war, und ich glaube, unsere Beziehung hätte sich unter anderen Umständen noch stark verändert (so oft fallen mir Fragen ein, die ich heute gern stellen würde!).